Schneeschuhwandern ist eine wunderbare Möglichkeit, um im Winter die Natur zu genießen und gleichzeitig fit zu bleiben. Außerdem entführt uns das Schneeschuhwandern aus dem Alltag direkt hinein in das kleine Abenteuer „um die Ecke“. Eine passable Schneelage vorausgesetzt, kannst du überall, vor allem natürlich in den deutschen Mittelgebirgen, prima schneeschuhwandern. Schneeschuhe machen dich außerdem unabhängig. Ein Start in tieferen schneefreien Lagen ist kein Problem. Sobald du auf Schnee triffst, ebnen dir die Schneeschuhe den Weg zum verschneiten Gipfel.
Die Ausrüstung zum Schneeschuhwandern ist speziell darauf ausgerichtet, dir Stabilität und Sicherheit in verschneiten, oft unwegsamen Gelände zu bieten. Folgende Ausrüstung solltest du auf deinen Wanderungen durch Schnee und Eis immer dabei haben.
Schneeschuhe
Schneeschuhe sind die grundlegende Ausrüstung für diese Aktivität. Sie verhindern, dass du im Schnee einsinkst. Moderne Schneeschuhe bestehen oft aus leichtem Aluminium und haben eine robuste Kunststoff- oder Metallrahmenkonstruktion. Das Gewicht pro Paar liegt in etwa bei 1,6 bis 2,2 kg je nach Ausführung.
Die Größe (Länge) der Schneeschuhe sollte deinem Gewicht und der Art des Geländes angepasst sein.
So wählst du die richtige Größe (Länge):
Schneeschuhe werden meist in 22, 25 und 30 Inch angeboten, was ca. 56, 64 und 76 cm entspricht.
Die Hauptaufgabe eines Schneeschuhs besteht darin, ein Einsinken im Schnee zu verhindern und Traktion zu gewährleisten. Es geht also um den Auftrieb – und hier kommt die Länge der Schneeschuhe ins Spiel.
Wenn du dich für einen Schneeschuh entschieden hast, schätze dein Gewicht einschließlich der Ausrüstung und Kleidung, die du bei deiner Schneeschuhtour tragen wirst. Wenn du nur ein oder zwei Touren mit Übernachtung pro Jahr gehst, schließe den Rucksack mit Übernachtungssachen nicht mit ein – nur dein voll bekleidetes Gewicht plus einen Tagesrucksack und Wasser. Als nächstes bedenke die Schneebedingungen, auf die du wahrscheinlich in den meisten Fällen treffen wirst – Tiefschnee oder viel begangene Wanderwege und präparierte Pisten. Befindest du dich in großer Höhe oder sehr weit nördlich, wo der Schnee im Allgemeinen tief und leicht ist und ein größerer Schneeschuh gebraucht wird Oder hälst du dich in niedrigeren Lagen oder im Küstenbereich auf, wo der Schnee einen hohen Feuchtigkeitsgehalt hat und sich im Allgemeinen schnell verfestigt, so dass kleinere Schneeschuhe die beste Wahl sind?
-> Der Sinn und Zweck besteht darin, den kleinstmöglichen Schneeschuh zu finden, der deinen Bedürfnissen in den meisten Situationen entspricht, damit du effizient und schnell vorankommst. Solltest du für bestimmte Touren mit schwerer Ausrüstung, z.B. Overnighter, wo du Isomatte, Biwaksack, einen warmen Schlafsack und Kochzeug dabei hast, kannst du an viele Schneeschuhmodelle Tails (Verlängerungen) anbringen. Solltest du zwischen zwei Größen schwanken, entscheide dich immer für das kleinere Modell, und nehme nach Bedarf dann einfach bei bestimmten Touren Tails für zusätzlichen Auftrieb mit.
Wander-/Trekkingstöcke
Wanderstöcke, auch als Trekkingstöcke bekannt, bieten zusätzliche Stabilität beim Schneeschuhwandern. Sie entlasten die Kniegelenke und helfen, das Gleichgewicht zu halten, besonders wenn man sich auf unebenem Terrain bewegt. Die besten Wanderstöcke für Schneeschuhwanderungen sind verstellbar, zb. Falt- oder Teleskopstöcke, damit du sie bei Nichtgebrauch leicht am Rucksack verstauen kannst. Faltstöcke haben i.d.R. kürzere Segmente als Teleskopstöcke. Stöcke zum Schneeschuhwandern sollen außerdem leicht und stabil sein. Hier kommt als Material Aluminium in Frage oder die etwas kostspieligere, dafür leichtere Variante Carbon. Das Gewicht pro Stock variiert von ca. 190 g bei Carbon bis zu 300 g bei Aluminium. Hier als Beispiele die Teleskop-Poles „Vario Tour“ und die Carbon-Faltstöcke „Spider FS“, beide von Viking.
Schuhe
Da Schneeschuhwandern oft mit feuchten Bedingungen einhergeht, sind wasserfeste Schuhe bzw. Stiefel unerlässlich. Diese sollten hoch geschnitten sein, um Schnee draußen zu halten, und eine gute Isolierung für warme Füße bieten.
Ein absolutes Must sind Gamaschen (Gaiter), die den Schnee sicher vorm Eindringen in den Schuh abhalten und zusätzlichen Wind- und Wärmeschutz bieten. Nichts schlimmer, als beim Schneeschuhwandern eiskalte nasse Füße zu haben. Und solltest du sogar vorhaben, im Winter draußen zu übernachten, sind trockene Socken und Füße wichtig. Sonst wirst du nachts erbärmlich frieren.
Neben den Gamaschen können spezielle Socken z.B. aus Alpakawolle helfen, die Füße warm und trocken zu halten.
Warme Bekleidung
Schichten (Layer) sind entscheidend, um sich an wechselnde Wetterbedingungen anzupassen. Optimal sind 3 Schichten (Base Layer, Midlayer, Third Layer). Eine wasser- und windfeste, atmungsaktive äußere Schicht (Third layer) schützt vor Schnee und Regen, während isolierende Schichten darunter Wärme bieten. Bei der äußeren Jacke sind wasserabweisende Reißverschlüsse wichtig, denn hier kann empfindlich viel Feuchtigkeit eindrinen. Als Midlayer unter der äußeren Wetterjacke bietet sich z.B. eine warme Fleecejacke an. Manche hochwertige Wetterjacken wie z.B. die Moonrise 3in1 von Jack Wolfskin bringen ihren Midlayer in Form einer Polartec-Innenjacke bereits mit. Als Baselayer kann dann feuchtigkeitsregulierende Thermounterwäsche aus Merinowolle oder synthetischen Materialien zum Einsatz kommen, die den Körper warm und trocken hält.
Wichtig: Gehe nur mit ausreichend und nur mit geeigneter Outdoor-Bekleidung ausgerüstet zum Schneeschuhwandern. In verschneiten Landschaften ist es empfindlich kälter als ohne Schnee. Und es kann immer mal etwas Ungeplantes passieren. Die verirrst oder verletzt dich, das Wetter schlägt plötzlich um, du brauchst viel länger für deinen Weg als geplant, usw. Dann bist du froh, gut geschützt unterwegs zu sein und dir über das Thema Frieren keine Gedanken machen zu müssen.
Handschuhe und Mütze
Finger und Ohren neigen dazu, schnell zu frieren, vor allem, wenn zur Kälte noch Wind oder Nässe hinzukommt. Also sind warme Handschuhe und eine Mütze, die bis über die Ohren geht, wichtig. Die Handschuhe sollten wasserfest sein und trotzdem genügend Bewegungsfreiheit bieten. Atmungsaktive Materialien wie Goretex verhindern ungünstige kältefördernde Schweißbildung.
Denke daran, dass die Temperaturen in Schneelandschaften deutlich tiefer sind als in schneefreien Gebieten und schütze deine Extremitäten entsprechend.
Rucksack
Ein Rucksack ist nützlich, um Wasser, Snacks, eine Erste-Hilfe-Ausrüstung, eine Karte, ein GPS-Gerät, eine Stirnlampe und andere Gegenstände zu transportieren. Der Rucksack sollte bequem sitzen, ausreichend Platz bieten, ohne zu sperrig zu sein und natürlich leicht sein. Wenn du einen speziellen Alpin- oder sogar Skirucksack wählst, kannst du die Schneeschuhe bei Nichtgebrauch einfach und sicher außen an den dafür vorgesehenen Schnallen befestigen. Ein spezieller Rucksack für den Wintereinsatz ist z.B. der Targhhe vom US Backpack-Spezialisten Gregory. Der Targhee ist für alle sportlichen Winteraktivitäten wie Ski-und Schneeschuhtouren perfekt ausgelegt und wird in verschiedenen Größen geliefert.
Sonstige Ausrüstung
Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz ist wichtig, um die Augen vor der reflektierenden Schneefläche zu schützen. Eine Erste-Hilfe-Ausrüstung, eine Karte plus hochwertiger Kompass, alternativ ein GPS-Navigationsgerät, eine Stirnlampe, ein Telefon mit eingespeicherter Notfallnummer sowie Wasser und Proviant gehören mit auf jede Tour.
Denke daran, dass die spezifische Ausrüstung je nach den individuellen Bedürfnissen und den geplanten Bedingungen variieren kann. Es ist wichtig, sich vor jeder Schneeschuhwanderung gut zu informieren und die Ausrüstung entsprechend anzupassen.
Schneeschuhwandern – aber wo ?
Grundsätzlich kannst du überall dort schneeschuhwandern, wo Schnee liegt bzw. wo du den Schnee von deinem Startpunkt aus erreichst. Anfängern ist anzuraten, zunächst auf ebenen Routen mit der Ausrüstung zu üben. Schwieriges Gelände und Gipfelbesteigungen solltest du erst in Angriff nehmen, wenn du ausreichend Routine im Schneeschuhgehen besitzt.
Seeumrundungen
Als ebene Schneeschuhrunden bieten sich übrigens Seeumrundungen an. Die Umrundung des Alpsees bei Immenstadt im Allgäu ist 4,7 km lang, eben und bietet tolle winterliche Eindrücke und Ausblicke auf die Bergwelt.
Nordik-Walking-Routen
Eine weitere gute Möglichkeit fürs Schneeschuhgehen sind Nordik-Walking-Routen, die es in Deutschland in fast allen Regionen gibt. Diese Routen sind meist in einfachem Gelände, gut ausgeschildert und im Winter perfekte Schneeschuhrouten in einsamer Natur.
Schneeschuh-Tourismus
Schau auch im Internet nach ausgewiesenen Schneeschuh-Touren. Viele Tourismusgebiete bieten mittlerweile auf ihren Internetseiten tolle Vorschläge für Schneeschuhwanderungen oder sogar geführte Touren an.
Hier ein gutes Beispiel aus dem Schwarzwald: Schwarzwald Schneeschuhwanderungen
Und wo nicht?
Vermeide erkennbares Privatgelände. Auch das Überqueren eingezäunten Geländes solltest du vermeiden. Skipisten sind tabu, auch wenn sie sich für die Begehung mit Schneeschuhen anbieten. Die Gefahr von Unfällen mit Ski- und Snowboardfahrern ist immer gegeben, und du haftest mit für entstehende Schäden. Viele Pistenbetreiber sehen Skitouren- und Schneeschuhgeher nicht gern auf ihren Anlagen. Gelegentlich ist es auch ausdrücklich verboten. Auch auf Loipen solltest du nicht Schneeschuhwandern, denn mit deinen Schneeschuhen zerstörst du die Spur.
Suche dir für dein Schneeschuh-Abenteuer idealerweise eine Tour etwas abseits des Rummels. Ganz nach dem Motto: Die Winterlandschaft, das Knirschen des Schnees … und Du.
Zu guter Letzt wünschen wir dir sehr viel Spaß und natürlich viel Schnee für deine nächste Schneeschuhwanderung !
Ausrüstung für alle Outdoor Aktivitäten, auch für das Schneeschuhgehen findest du in unserem Online Shop. Bei Fragen jeder Art schreib uns einfach eine Email an info@outdoo.store und wir beraten dich gerne.
